Engagierte Gelassenheit – der Schlüssel zur Effektivität

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Was im ersten Moment wie ein Paradox anmutet ist in Wahrheit der Schlüssel zur Effektivität. Nur wenn Sie die nötige Gelassenheit haben um überlegt und gezielt zu Handeln, können Sie effektiv sein. Wenn Sie sich hingegen von Ihren Gefühlen leiten lassen und unüberlegt Ihren Impulsen nachgeben sind Sie zwar aktiv. Aber sind Sie auch effektiv? 

Gelassenheit setzt voraus, dass Sie erkennen, was Sie beeinflussen können und auf welche Dinge Sie keinen Einfluss haben. Steven R. Covey hat dafür die Metapher des «circle of influence» geschaffen: Es gibt Dinge, die man beeinflussen kann, die liegen im circle of influence. Solche, die ausserhalb des eigenen Wirkungskreises sind, einen aber trotzdem beschäftigen oder beeinflussen, bilden den «circle of concern». Wenn Sie sich ärgern oder Sorgen über Dinge machen, auf die Sie keinen Einfluss haben, binden Sie unnötig negative Energie. Dieselbe Energie fehlt Ihnen dann für Dinge, die Sie sehr wohl beeinflussen oder gar steuern könnten. 

Gelassenheit ist die Fähigkeit, Ereignisse zu relativieren und in einen grösseren Kontext zu stellen. Setzen Sie einen Misserfolg in Bezug zu Ihrer Vision. Oftmals macht der aktuelle Ärger das Ereignis grösser als es auf lange Sicht hin ist. Sobald Sie das Ereignis in einen grösseren Zusammenhang stellen, können Sie zudem erkennen, was das Gute oder der Lerneffekt daran ist.

Wichtig ist nun, dass Sie einerseits Ihre Fähigkeit Dinge zu beeinflussen ausweiten, während Sie andererseits keine Energie auf Dinge verwenden, die Sie nicht beeinflussen können. Wenn Sie in einer unbefriedigenden Situation sind, stellen Sie sich stets die Frage: «Wie kann ich die Situation verbessern? Was kann ich aktiv gestalten?» Engagieren Sie sich gezielt. Das macht Sie umso effektiver.

Doch wie gelassen bleiben in hektischen Momenten? Wie ruhig bleiben mit Menschen, die Ihnen auf die Nerven gehen? Wie überlegt handeln in Situationen, in denen Sie unter Druck sind? 

  • Auf zehn zählen – Unter Druck, in Stresssituationen oder in Konfrontationen hat man die Tendenz, sofort auf den ersten Impuls zu reagieren. Um überlegt zu handeln ist es wichtig, diesem ersten Impuls nicht nachzugeben, sondern einen Abstand zwischen Ereignis und Handeln zu schaffen.  Es geht darum, genügend Zeit zu gewinnen, um die beste Reaktion zu wählen. Dies ist oft nur eine Frage von einigen Sekunden. Zählen Sie innerlich auf zehn, bevor Sie auf eine brisante Situation reagieren.

  •  Achtsamkeit – Von der minütigen Atemübung über die stündige Meditation – es geht immer darum, möglichst im Moment präsent zu sein, statt sich in Vergangenheitserinnerungen oder Zukunftsszenarien zu verlieren. Es geht darum, einen Teil der Aufmerksamkeit stets im Körper zu haben. Diese Verbindung hilft Ihnen, sich Ihres momentanen Zustands bewusst zu werden. Sind Sie angespannt? Wütend? Ängstlich? Erst wenn Sie Ihre Gefühle wahrnehmen und benennen können, sind Sie in der Lage zu erkennen was Sie brauchen und können die richtige Massnahme ergreifen. 

  •  Positive Einstellung – Fokussieren Sie aufs Gute in Ihrem Alltag, nicht aufs Negative. Denn worauf wir uns fokussieren, das nehmen wir vermehrt wahr. Ihre positive Einstellung prägt nicht nur Ihr Denken, sondern auch Ihre Wahrnehmung und damit auch Ihre Gefühle und letztlich Ihr Handeln. Liegt Ihrem Handeln ein positiver Wille zu Grunde, ist die Wahrscheinlichkeit wiederum grösser, dass Sie eine positive Wirkung erzielen. Wenn Sie eine schwierige Situation antreffen suchen Sie nach der Lösung oder einer Verbesserung, nicht nach einem Schuldigen.

  •  Bennen Sie Ihre Gefühle – Normalerweise bewerten wir ein Ereignis unmittelbar. Oftmals geschieht diese Wertung unbewusst. Diese Bewertung löst bei Ihnen ein Gefühl aus. Basierend auf diesem Gefühl handeln Sie. Versuchen Sie diesen Mechanismus zu durchbrechen, indem Sie bewusst auf eine Bewertung verzichten. Nun ist es unglaublich schwierig, nicht zu bewerten – es ist quasi ein Automatismus in unserem Denken. Dann hacken Sie beim zweiten Schritt ein und halten Sie kurz inne beim Gefühl, das sich auf Grund der Bewertung einstellt. Benennen Sie dieses Gefühl. Wie ist es? Wo fühlen Sie es? Wie fühlen Sie es? Nur schon diese kurze Reflexionszeit schafft Distanz zum Gefühl und gibt Raum für neue Handlungen.

  •  Erholung – Unausgeschlafen und hungrig sein sind die besten Voraussetzungen, die Fassung zu verlieren. «Bist du genervt?» ... «NEIN!!!» ... Kennen Sie diese Situation? Ihre körperliche Verfassung hat wie auch Ihre mentale Einstellung einen Einfluss auf Ihre Gelassenheit. Genug Schlaf und ausreichende Erholungsphasen sind Grundlage Ihrer Gelassenheit. Sind wir ausgeruht und machen genügend Pausen, sind wir ruhiger und gelassener. Planen Sie also nicht nur Ihre Ferien, sondern auch Erholungsphasen in Ihre Woche und genügend Pausen in Ihren Alltag ein.