Vertrauen ist die Basis für Erfolg
Ohne Vertrauen geht gar nix. In einem Klima des Misstrauens sagt keiner mehr, was er wirklich denkt und tut keiner etwas, das ihn gefährden könnte. Alle bleiben möglichst unsichtbar, denn wer sichtbar ist, macht sich angreifbar. Misstrauen führt zur Duck-dich-Mentalität und reisst das Ambitionsniveau zu Boden.
Erfolg braucht Höchstleistungen. Höchstleistung entsteht nur in mit einer Kultur, die auf Vertrauen basiert und wo die Standards hoch angesetzt sind.
Denn Erfolg braucht mutige Menschen, die sich exponieren, sich an neue Herausforderungen wagen, Risiken eingehen und lernen wollen.
Diese Menschen wollen darauf vertrauen können, auch nach einem Fehler noch dazuzugehören, wieder aufstehen und den nächsten Schritt wagen können. Vertrauen ist also die Basis für Erfolg.
Was ist Vertrauen überhaupt? Der Neurowissenschaftler und Psychologe Niels Birbaumer nennt es «ein riskantes Gefühl», weil Vertrauen verletzlich macht. Vertrauen kann hintergangen, missbraucht und verraten werden.
Vertrauen bedeutet, die Kontrolle abzugeben und davon auszugehen, dass alles in Ihrem Sinne geschieht.
Vertrauen stärkt Bindungen und gibt Ihnen die Möglichkeit, stärker zu sein als Sie alleine wären. In privaten Beziehungen wie im geschäftlichen Umfeld müssen Sie darauf vertrauen können, dass man Ihnen nicht das Messer in den Rücken stösst oder Sie fallen lässt, wenn Sie den ersten Fehler machen. Sonst wenden Sie sich nie ab, werden ein Kontrollfreak und wagen nichts Neues, bei dem Sie einen Fehler machen könnten. Sie säen Misstrauen und nähren eine Kultur, die Stillstand bedeutet.
«Leaders set the tone»
sagt der Unternehmensberater Simon Sinek. Als Führungsperson fällt Ihnen also eine wichtige Aufgabe bei der Vertrauensbildung zu. Doch wie schaffen Sie eine Kultur des Vertrauens? Mit zwei Dingen: erstens müssen Sie vertrauenswürdig sein. Zweitens können Sie Vertrauen schenken. «Vertrauenswürdig sein» erfordert Kompetenz, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. «Vertrauen schenken» braucht Wohlwollen. Nur so schaffen Sie die Voraussetzung, dass auch Ihnen Vertrauen geschenkt wird und legen den Grundstein einer Vertrauenskultur.
Beginnen wir mit Kompetenz: Sie müssen in Ihrem Gebiet kompetent sein. Das bedeutet nicht, dass Sie firmenweit der beste Fachexperte sein müssen. Doch Sie wollen als Führungskraft eine Vision haben und diese kommunizieren können. Zudem brauchen Sie die Fähigkeit, in komplexen Situationen Lösungen zu entwickeln und den Prozess zur Lösungsfindung zu steuern und zu beschleunigen. Mit Kompetenz schaffen Sie die es, dass Ihnen Mitarbeitende vertrauen, Ihnen folgen, sich und ihre eigenen Kompetenzen einsetzen, um gemeinsam die Vision zu verwirklichen.
Dann müssen Sie ehrlich sein. Das klingt so einfach, ist es aber nicht.
Sie müssen also sagen, was Sie denken. Auch dann, wenn Sie sich geirrt oder einen Fehler gemacht haben.
Nur dadurch schaffen Sie die Basis, dass auch andere ehrlich sind und eingestehen, wenn sie etwas nicht wissen oder etwas «verbockt» haben. Laden Sie andere ein, ihre Meinung zu sagen, auch wenn sie Ihnen widersprechen. Denn Transparenz ist Basis für Innovation.
Weiter müssen Sie verlässlich sein, also tun was Sie sagen. Nur so können sich andere auf Sie verlassen. Und nur dann können Sie auch von anderen Verlässlichkeit einfordern und erwarten, dass sie tun, wozu sie sich verpflichtet haben. Ansonsten bleibt es bei schönen Lippenbekenntnissen und leeren Versprechungen.
Schliesslich ist Wohlwollen eine Voraussetzung für Vertrauen. Sie können kein Vertrauen schenken, wenn Sie stets davon ausgehen, dass andere böse Absichten haben, Sie schädigen wollen oder faul sind. Ihr Menschenbild ist also entscheidend für eine Vertrauenskultur. Gehen Sie davon aus, dass das Gegenüber sich Mühe gegeben und einen guten Grund hat, warum er etwas getan hat. Nur diese wohlwollende Haltung gibt dem Gegenüber die Möglichkeit, sich zu öffnen und sich zu erklären. Wohlwollen erlaubt, über Fehler zu sprechen und zu lernen. Beidseitig. Wohlwollen oder Empathie bedeutet auch, nicht bloss an sich zu denken, sondern aufs Team einzuzahlen.
Denn Erfolg ist immer eine Teamleistung.