Aufschieberitis – Was Sie dagegen tun können
Sie schieben die Steuererklärung seit Wochen hinaus und Ihnen graut vor dieser Tätigkeit, die Ihnen sowieso nur bewusst macht, wie viel hart verdientes Geld Sie wieder abliefern müssen. Vergleicht man die Zeit, in der Sie sich vor der Steuererklärung gruseln mit der Zeit, die Sie effektiv für das Ausfüllen der Steuererklärung benötigen, übersteigt der Gruselaufwand wohl um ein Vielfaches die effektive Ausfüllzeit. Diese Zeit hätten wir für Anderes, zumindest für schönere Gedanken aufwenden können.
Unangenehmes vermeiden ist einer der Killer der Produktivität. Jeder kennt die sogenannte Aufschieberitis. Wer hat schon nicht mal die Wohnung sauber gemacht oder den Keller aufgeräumt, damit er nicht lernen musste? Die Excel-Tabelle perfekt formatiert, weil man den unangenehmen Anruf nicht machen wollte? Das Problem nicht angesprochen, weil man den Konflikt vermeiden will?
Einige Tipps, wie man das Aufschieben vermeiden kann:
• Sofort anpacken – Erledigen Sie unangenehme Dinge wenn möglich sofort. Denn je mehr Sie darüber nachdenken, desto mehr Gründe fallen Ihnen ein, warum Sie es nicht jetzt tun müssen und das Gefühl des Widerwillens wächst mit jedem negativen Gedanken. Man sagt, die Zeit nährt die Angst oder den Widerwillen. Denken Sie positiv – wenn Sie es sofort anpacken, haben Sie es hinter sich. Und das Schöne vor sich.
• Sich reflektieren – Aufschieberitis ist eine Gewohnheit, die es zu durchbrechen gilt. Beobachten Sie sich selbst. Welche Situationen sind Ihnen unangenehm? Was sind typische Tätigkeiten, in die Sie verfallen, wenn Sie etwas aufschieben? Was könnten Sie anders tun, damit das Unangenehme einfacher wird?
• Ein Spiel daraus machen – Was könnten Sie dem Unangenehmen abgewinnen? Was könnten Sie dabei lernen? Was stachelt dabei Ihren Wettkampfgeist an? Wie können Sie der Situation eine spielerische Note verleihen? Seien Sie kreativ. Ihre Einstellung zum Unangenehmen – Ihr innerer Dialog – hilft Ihnen Unangenehmes leichter anzupacken.
• Kommunizieren – Kommunizieren Sie Ihre Ziele. Das schafft Verbindlichkeit. Verbindlichkeit hilft, Aufgaben umgehend und besser zu erledigen. Kommunizieren Sie auch Ihre Befürchtungen, wenn das Unangenehme nicht nur mühsam, sondern auch emotional herausfordernd ist. Wenn Sie Ihre Befürchtungen teilen und darüber sprechen, sind Sie am Steuer und nicht Ihre Ängste.
• Überwindung zur alltäglichen Routine machen – Man kann sich üben darin Unangenehmes zu machen. Durch die Routine verliert das Unangenehme an Stellenwert und es gehört einfach zum Alltag. Damit verweist man das Unangenehme auf den Platz, den es verdient, nämlich auf die hinteren Ränge der eigenen Aufmerksamkeit. Ideal für ein solches Training ist zum Beispiel ein 100-Tage-Projekt. Man sucht sich ein Thema, das einen viel Überwindung kostet oder wovor man sich fürchtet und tritt mit verschiedenen Aufgaben 100 Tage lang gegen diesen Angst an. Mit jedem Tag und jedem Erfolg wächst das Selbstbewusstsein.